DeepSDR Clone

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Der "DeepSDR Clone" oder kurz "SDR Clone" ist ein PC unabhängiger SDR Empfänger für unter 100 Euro. Das war für mich ein Grund, das Gerät einmal auszuprobieren. Das Original ist auch nur ca. 20% teurer und kommt mit einem hellblauen Alugehäuse daher. Das ebenfalls stabile Alugehäuse des Clones ist schwarz.

DeepSDR Clone

Eigenschaften

Das schöne 4,3 Zoll große Display (800x480) mit Wasserfall Diagramm ist brilliant und scharf. Ebenfalls auffällig ist der üppig große Akku mit 5000 mAh, der gefühlt ewig hält. Real wäre ein Dauerbetrieb von ca. 10 - 12 Stunden möglich. Der Frequenzbereich startet bei niedrigen 100 kHz und reicht bis 149 MHz. Allerdings hat das Gerät kein NFM, sondern nur WFM, weshalb der obere Frequenzbereich eigentlich nicht genutzt werden kann. Bis 137 MHz kann man jedoch in AM Flugfunk Aktivitäten verfolgen (in Deutschland illegal).

Ansonsten stehen noch USB, LSB und CW zur Verfügung, das heißt die ganze Welt des Amateurfunks und der digitalen Datenübertragungen steht einem offen. Das funktioniert auch alles sehr gut. Ich bin mit dem Empfang sehr zufrieden.

Antenne

Ich habe verschiedene Antennen ausprobiert und bin am zufriedensten mit einer Kombination aus "Youloop" und einem LNA Antennenverstärker. Sie empfängt von 30 kHz bis 300 MHz.

Man kann auch die MLA-30 verwenden und die USB Stromversorgung des SDR Clone nutzen. Allerdings rauscht sie mehr und empfängt nur von 100 kHz bis 30 MHz.

Auch normaler UKW Rundfunk lässt sich sehr gut empfangen und sogar in Stereo über externe Kopfhörer oder Boxen anhören. Der eingebaute Lautsprecher ist selbstverständlich nicht so dolle, da er nur sehr klein ist, aber er ist verständlich und klar.

Maße: 136 x 74 x 22 mm
Gewicht: 310 Gramm

Nachteile gegenüber dem Original

Beim originalen "DeepSDR" kann man per USB die firmware aktualisieren und die 99 Frequenzplätze auf dem PC bearbeiten. Beim Clone geht dies nicht, da keine Verbindung mit dem PC hergestellt werden kann. Es kommt eine Fehlermeldung. Es gibt jedoch einen russischen Experten, der es geschafft hat, den SDR Clone erfolgreich umzuarbeiten. Eine Verbindung zum PC konnte er herstellen und die firmware aktualisieren. Er zeigt auf seiner Website, wie er es gemacht hat und stellt Links für firmware Versionen zur Verfügung.

► Russiche Website (Anleitung Umbau SDR Clone)

Bedienung überraschend umständlich

Obwohl der Touchscreen schön groß und farbig ist, kann man nur 2 Funktionen mit ihm bedienen: die Frequenzeingabe und die Änderung von Datum und Uhrzeit. Das ist eine enorme Verschwendung in meinen Augen. Die Bedienung könnte so einfach sein, muss jedoch umständlich über den Encoder durch Drehen, Drücken und Gedrückthalten erledigt werden. Ich erkäre dies alles im Video unten.

Das kann anfänglich zu Frust führen, aber ich habe mich schnell dran gewöhnt und merke es kaum noch, außer wenn mir ein Fehler unterläuft. Insgesamt ist die Bedienunf jedoch sehr einfach und kann auch komplett ohne Stift und nur mit den Fingern erledigt werden, auch die Frequenzeingabe.

Betriebsarten und Filterbreiten

Eine weitere Merkwürdigkeit, mit der man nicht rechnet ist die feste Zuordnung von Betriebsart und Filterbreite. USB und LSB sind jeweils 2,6 kHz breit. Und AM ist sogar 9 kHz breit. Leider keine Chance das zu ändern. CW ist 800 Hz breit, WFM und STE (Stereo) haben 192 kHz. Außerdem gibt es noch I/Q, was aber nur mit PC Verbindung Sinn macht.

Frequenzen abspeichern

Was oft kritisiert wird, ist die Speicherverwaltung. Es sind insgesamt 99 Speicherplätze vorhanden, aber man braucht eine bestimme Strategie, um kontrolliert Frequenzen abzuspeichern.

Die ersten 24 Speicherplätze können nicht geändert oder überschrieben werden.

So geht's...

Speicherplatz wählen (CH25 - CH99)
Betriebsart wählen (CW, USB, LSB, AM, WFM, STE, I/Q)
Frequenz einstellen bzw. suchen (per Touchscreen oben)
Frequenz abspeichern ► Encoder drücken und gedrückt halten bis eine Meldung erscheint.