Rahmenantenne Mittelwelle
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Eine Rahmenantenne ist mit das Beste, was Du für den Empfang von Mittelwelle haben kannst. Hier zeige ich, wie Du sie selber bauen kannst. Die Materialkosten sind ca. 20 Euro. Aber es ist etwas Bastelarbeit...

Die Antenne verwendet nur den magnetischen Teil der Radiowellen und ist gegen elektrische Störungen wie Handy, Wlan, TV, PC etc. von Natur aus geschützt. Diese Rahmenantenne funktioniert sehr gut für Mittelwelle und schneidet im Vergleich mit einer 10m Langdrahtantenne (unterm Dach mit Balun) deutlich besser ab.
Da sie richtungsempfindlich ist, musst Du sie später drehen können. Du kannst eine "Lazy Susan" als drehbaren Untersatz verwenden. Durch die Drehbarkeit kannst Du reinstreuende andere Sender ausblenden.
Video Rahmenantenne
Die Mittelwelle Rahmenantenne in Aktion. Der Empfang ist umwerfend. Natürlich sollte die Antenne nah am Fenster stehen. Abends ist der Empfang weitaus besser, weil dann die Bodenwellen zu Raumwellen werden.

Mittelwelle Sender
Mittelwelle (526,5 kHz und 1606,5 kHz) ist nicht sehr populär bei den Meisten, dabei ist da abends richtig viel los! Deutschland hat vor einigen Jahren beschlossen, seine ganzen Mittelwelle Rundfunk Stationen in die Luft zu sprengen (gesprengt am 21. September 2018). Sehr schade. Aber die anderen Ländern sind noch sehr aktiv auf Mittelwelle. Ich höre z.B. gerne die britischen, die französischen und die spanischen Sender. Hier ist eine Übersicht über Mittelwelle Sender.
Bauanleitung
Der Antennenrahmen hat in diesem Fall eine Breite von 36cm, eine Höhe von 25cm und eine Tiefe von 12cm (innen 10cm). Als Holz reichen einfache Kiefernleisten (Fußbodenleisten z.B.) mit ca. 3cm Breite und 5mm Dicke und Rundholz aus Buche (ca. 10mm). Die Platte ist ein Stück Sperrholz (ca. 10mm dick) aus der Abfallkiste beim Plattenzuschnitt (1 €). Den Klingeldraht (20m) bekommt man ebenfalls günstig im Baumarkt in der Elektroabteilung (ca. 6 €). Wenn möglich würde ich einadrigen nehmen, sonst musst die zwei verdrillten Drähte mühsam auseinander fummeln.
- Breite 36 cm
- Höhe 25 cm
- Tiefe 12 cm
Der Drehkondensator sollte um die 500 pf (Pico Farad) haben. Den bekommt man bei Ebay. Das RG-58 Koaxialkabel bekommst du im Elektronikgeschäft oder bei Amazon. Am besten ist ein Kabel mit BNC Stecker und am anderen Ende zwei Krokodilklemmen.
Diese Rahmenantenne besteht aus 20m Kupferdraht für die Hauptspule und 10%, also 2m Draht für die Koppelspule.
Einkaufsliste
- Drehkondensator 500 pf (Ebay)
- RG-58 BNC Kabel mit Krokodilklemmen (Amazon)
- 20 Meter Klingeldraht (Amazon)
- Holzleim (Amazon)
- Leimklemmen (Amazon)
- Rundholz Buche 10mm (Amazon)
- Klarlack Spray (Amazon)
- Klarlack Dose (Amazon)
- Drehbares Untergestell aus Alu "Lazy Susan". Tip von Mike aus den USA. (Amazon)
Schritt 1
Zunächst werden die Kiefernleisten (36 cm und 25 cm) zugeschnitten und mit 5 Minuten Epoxy (oder Holzleim) verleimt.

Schritt 2
Darauf achten, dass alles rechtwinklig ist.

Schritt 3
Die fertigen Teile mit Leimklemmen zusammen halten und die Löcher an den Ecken für das Rundholz (Buche 10mm) bohren. Am besten mit 5mm vorbohren. Wenn man die Teile einzeln bohrt passt es hinterher meist nicht ;-)

Schritt 4
Das Rundholz sollte jetzt schön stramm reinpassen.

Schritt 5
Am besten die Ecken durch Querstriche kennzeichnen. Dann weißt du immer welche Seite an welche gehört.

Schritt 6
Jetzt an die 4 Rundhölzer etwas Holzleim machen und nacheinander erstmal in einen der Rahmen stecken. Wenn alle 4 drin sind, den anderen Rahmen drauf stecken. Wenn es schwer geht ist es gut.

Schritt 7
Mit einem Hammer kannst du etwas nachhelfen. Die Rundhölzer können etwas herausstehen. Sie können später abgeschliffen werden. Allerdings ist Buchenholz sehr hart. Ohne Bandschleifer schleift man eine Weile...

Schritt 8
Jetzt werden 23 Markierungen mit dem Bleistift auf den 4 Rundhölzern gemacht. Als Abstandhalter nimmst du einen 3mm dicken Draht (oder ähnliches).

Schritt 9
Nun feilst du 17 Kerben mit einer Dreikantfeile (oder ähnlich) entlang der Striche für die Hauptspule (den ersten lässt du aus, weil er zu dicht am Holz ist), damit später der Draht Halt findet, wenn du ihn stramm um den Rahmen ziehst.
Dann überspringst du 3 Striche und feilst 2 Kerben für die Koppelspule rein.

Schritt 10
Wenn der Rahmen fertig verschliffen ist kannst du ihn noch mit Klarlack lackieren. Dadurch wird er nicht so schnell dreckig und sieht auch schöner aus.

Schritt 11
Jetzt wird der Klingeldraht bzw. Kupferdraht (was du hast) um den Rahmen gewickelt. Wenn du zweiadrigen nimmst, musst du ihn erst mühsam auseinander dröseln. Das dauert ein Stündchen und erfordert sehr viel Geduld. Besser gleich einadriges nehmen. Dann brauchst du aber mind. 25m! Drauf achten.

Schritt 12
Ich habe kleine Löcher (1,5mm) durch das Rundholz gebohrt, das Drahtende bzw. auch den Drahtanfang (lang lassen zum Verkabeln!) durchgesteckt und mit einer Schlaufe fixiert. Hier sieht man, dass zur Koppelschleife etwas Luft ist. Das sind die 3 übersprungenen Striche und die 2 Kerben.

Schritt 13
Wenn der Rahmen fertig gewickelt ist, brauchst du die Antenne nur noch richtig anschließen. Hier siehst du die beiden weißen Kabel von der Hauptspule. Einer wird unten, einer oben am Drehkondensator angeschlossen.

Schritt 14
Die beiden Drähte der Koppelspule (rot) werden mit dem Koaxialkabel verlötet. Ein Kabel kommt an den Innenleiter (Kupferdraht), das andere an den Außenleiter (Geflecht). Das Koaxialkabel wird niemals an den Drehkondensator angeschlossen! Das funktioniert nicht. Der BNC Stecker des Koaxialkabels wird an den Empfänger angeschlossen (Funkscanner, Radio, KW Empfänger,...)

Fertig
Die fertige Rahmenantenne für Mittelwelle.
